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Sonntag, 17. November 2024

Protest gegen die Hofierung des iranischen Regimes bei der Evangelischen Akademie

Das Bündnis STOP THE BOMB protestiert gegen die Einladung des iranischen Botschafters in Deutschland, Alireza Sheikh Attar, zu einer Konferenz der Evangelischen Akademie am 17.-19. April 2013, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert werden soll. Die Konferenz trägt zynischerweise den Titel "Wie kann die iranische Zivilgesellschaft gestärkt werden?".

Eine Protestkundgebung gegen die Hofierung des iranischen Regimes fand am Donnertag, den 18. April um 17:45 Uhr vor dem Gebäude der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers statt, die für die Akademie Loccum verantwortlich ist.

Ort: Rote Reihe 6, 30169 Hannover
Zeit: Donnerstag, 18.4.2013, 17.45 Uhr

Sprecher/innen:

  • Sven-Christian Kindler, MdB, Grüne (Grußwort)
  • Michael Höntsch, SPD, Mitglied des Landtags Niedersachsen
  • Michael Spaney, STOP THE BOMB
  • Jusos Hannover
  • Grüne Jugend Hannover
  • RCDS Universität Hanover
  • Liberale Jüdische Gemeinde Hannover
  • Deutsch-Israelische Gesellschaft Hannover 
  • Israelfreunde Norddeutschland
  • Green Party of Iran
  • Verschiedene iranische Oppositionelle 

 

Wir dokumentieren hier

 

 

Erwarten Sie, dass ich mich mit meinen potentiellen Henkern an einen Tisch setze?

von Wahied WAHDAT-HAGH, Achse des Guten, 11.4.2013

Sehr geehrter Herr Schaper,

vielen Dank für Ihre Anfrage nach meiner Teilnahme an einer Podiumsdiskussion gemeinsam mit dem iranischen Botschafter und mit Freiherr von Maltzahn.

Wie erstaunt ich war. Würde etwa der iranische Botschafter, mein potentieller Henker, mit mir reden? Sollte mit dem Schachzug der iranische Botschafter ausgeladen werden? Ich fürchte, er würde kommen und versuchen mir Redeverbot zu erteilen. Ich würde ihm zwar keinen Raum geben und habe ausreichend Argumente, um die Öffentlichkeit über die totalitäre Diktatur aufzuklären, aber Nein.

Ich würde die Seele all derjenigen verletzen, die in den letzten 34 Jahren Opfer der islamistischen Barbarei geworden sind.

In den letzten Jahren wurde ich nie zu Ihren Iran-Veransaltungen eingeladen. Die Strategie von Loccum war stets, die Reformislamisten, d.h. einen Teil der totalitären Diktatur der Islamisten im Iran, hoffähig zu machen.

So gern ich auch auf einer Ihrer Konferenzen über meine These der totalitären Herrschaft der Islamisten im Iran reden würde, können Sie wahrlich nicht von mir verlangen, dass ich mich mit meinen potentiellen Henkern an einen Tisch setze, mit einem der ein politisches System vertritt, das meinen Vater hingerichtet hat, mit einem, der ein politisches System vertritt, das die Menschenrechte verachtet, westliche Demokratien verachtet, alle säkularen Kräfte im Iran eliminiert hat, iranische Frauen zwangverschleiert, Homosexuelle hinrichten lässt, Israel mit Vernichtung bedroht und die gesamte Sicherheit im Nahen Osten gefährdet.

Lieber Herr Schaper,
In Ihrer Mail zitieren Sie die Bibel:

Lass dich nicht vom Bösen überwinden,
sondern überwinde das Böse mit Gutem.
(Römer 12,21 - Jahreslosung 2011)

Vorweg: Mit Ihrer Veranstaltung überwinden Sie nicht das Böse, sondern Sie legitimieren das Böse.

Sie wollen, dass ich mich mit dem Bösen zusammensetze, der eine totalitäre Diktatur vertritt, die seit 33 Jahren die Menschenrechte verachtet?
Wissen Sie nicht, dass die iranischen Machthaber von Khomeini über Rafsanjani und Khatami bis Ahmadinejad und sein Botschafter Attar nichts von Menschenrechten in unserem Verständnis halten, auch wenn sie alle inzwischen untereinander verstritten sind?

Sie sprechen von Habermas und Kommunikation. Wie gesagt, vor 30 Jahren habe auch ich die Theorien des kommunikativen Handelns gelesen. Aber in der Diskussionsrunde mit dem iranischen Botschafter und einem ehemaligen deutschen Botschafter im Iran und mir schaffen Sie so eine Herrschaftsstruktur, die genau das Gegenteil erzeugen würde, als eine herrschaftsfreie Kommunikation. Soll ich Ihnen etwas sagen: Der Moderator würde mir sehr bald einen Maulkorb verpassen, weil der iranische Botschafter wahrscheinlich darum bitten würde.

Es wäre eine Vorlage für Samuell Beckett. Ich versuche deutlich zu machen, dass wir es mit einem Vertreter einer totalitären Diktatur zu tun haben, von dessen Botschaft Terror organisiert und ausgeübt worden ist, von dessen Botschaft, Exilanten bedroht werden. Herr Schaper, ich der seit Jahren nicht nur die Menschenrechtslage im Iran kritisiert, sondern auch die gefährliche, Israel bedrohende Politik Irans, soll mit dem Vertreter von Ahmadinejad sprechen?

Sie irren sich Herr Schaper. Mir ist Ihr Bibelzitat zu schade. Ich nehme Ihr Bibelzitat ernst. Sie legitimieren das Böse, das nun mal in einer totalitären Diktatur steckt.

Herr Attar vertritt leider eine gefährliche Terrorzentrale, die im Namen der iranischen Botschaft, mitten in Europa eine menschenrechtsverachtende totalitäre Politik vertritt.

Vielleicht kommt ein Vertreter der US-amerikanischen Botschaft und führt einen Dialog mit dem iranischen Botschafter.

Ja, Gespräche sind gut. Aber eine totalitäre ideologische Diktatur, die im Namen Gottes und des Führers eine Diktatur geschaffen hat, wird erst recht nicht auf den US-amerikanischen Botschafter oder einen Angestellten der US-Botschaft hören.

Nein, alle die dort auftreten, machen sich in meinen Augen mitschuldig für das Verbrechen, das seit 30 Jahren im Iran herrscht, denn die Kommunikation wird den Willen eine totalitäre Macht auszuüben nicht überwältigen können.

Ich empfehle Ihnen: Laden Sie den iranischen Botschafter aus und sprechen Sie über die Zukunft des Iran, über eine Zukunft jenseits der “Islamischen Republik Iran”. Werden Sie Ihrem Bibelzitat gerecht und laden Sie den iranischen Botschafter aus.

Mit besten Grüßen,
Wahied Wahdat-Hagh

 

 

Aufruf zur Protestkundgebung

Ort: Rote Reihe 6, 30169 Hannover
Zeit: Donnerstag, 18.4.2013, 17.45 Uhr

Das Bündnis STOP THE BOMB protestiert gegen die Einladung von Vertretern des iranischen Regimes durch die der Evangelischen Akademie Loccum auf eine Konferenz über die iranische Zivilgesellschaft.  Am 18. April soll der Botschafter des iranischen Regimes in Deutschland, Ali Reza Sheikh Attar, und Kazem Sadjadpour vom iranischen Außenministerium an der Konferenz „Neue Politik für den Mittleren Osten. Wie kann die iranische Zivilgesellschaft gestärkt werden?“ teilnehmen.

Wir wollen  am Donnertag, den 18. April um 17:45 Uhr gegen die Hofierung des iranischen Regimes vor dem Gebäude der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers demonstrieren, die für die Akademie Loccum verantwortlich ist.

Es ist eine Verhöhnung der jungen iranischen Generation und ihrer Courage, wenn die Evangelische Akademie Loccum vorgibt, mit dieser Konferenz die iranische Zivilgesellschaft stärken zu wollen.

Es ist besonders absurd, mit einem Ahmadinejad-Vertrauten wie Attar oder mit einem Vertreter des iranischen Außenministeriums, unter dessen Ägide 2006 die Holocaustleugner-Konferenz in Teheran veranstaltet wurde, über eine ‚Stärkung der iranischen Zivilgesellschaft’ diskutieren zu wollen. Doch unabhängig vom jeweiligen Thema fällt jeder Auftritt von Vertretern der Diktatur der Ajatollahs der iranischen Opposition im Iran und im Exil in den Rücken und dient der Legitimation der Politik der Machthaber in Teheran. Diese beinhaltet bekanntlich neben Schwulenverfolgung, Frauenunterdrückung und blutiger Repression gegen die Freiheitsbewegung wiederholte Vernichtungsdrohungen gegen Israel sowie ein Nuklear- und Raketenprogramm, mit dem diese Drohungen in absehbarer Zeit in die Tat umgesetzt werden könnten.

Anstatt mit den Mördern der iranischen Freiheitsbewegung und antisemitischen Holocaustleugnern einen fruchtlosen Dialog zu führen, muss der Westen sich endlich unmissverständlich zur Unterstützung der iranischen Opposition bekennen.

Bitte kommen Sie zahlreich zur Kundgebung und unterstützen Sie unsere Proteste.

Wir danken allen Organisationen, die sich den Protesten bislang angeschlossen haben!

 

Presseerklärung: Keine Bühne für das iranische Regime!

STOP THE BOMB protestiert gegen den Auftritt des iranischen Botschafters bei der Evangelischen Akademie

Berlin, 4. April 2013

Das Bündnis STOP THE BOMB fordert die Ausladung von Vertretern des iranischen Regimes von einer Konferenz über die iranische Zivilgesellschaft.  Am 18. April soll der Botschafter des iranischen Regimes in Deutschland, Ali Reza Sheikh Attar, und Kazem Sadjadpour vom iranischen Außenministerium an der Konferenz „Neue Politik für den Mittleren Osten. Wie kann die iranische Zivilgesellschaft gestärkt werden?“ teilnehmen, die von der Evangelischen Akademie Loccum organisiert wird. [1] Für die Tagung liegt ein Förderantrag beim Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vor, der noch nicht bewilligt wurde.

Attar wird von iranischen Oppositionellen u.a. eine unmittelbare Verantwortung für zahlreiche Morde in den kurdischen Gebieten des Iran vorgeworfen. Michael Spaney, Sprecher von STOP THE BOMB Deutschland, fordert, dass sich die Evangelische Akademie ein Beispiel an der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und der Stiftung Schloss Neuhardenberg nimmt, die in den letzten Jahren bereits angekündigte Veranstaltungen mit dem iranischen Botschafter nach Protesten abgesagt haben: „Wir erwarten insbesondere von den Vertretern von CDU und SPD im Konvent der Akademie, darunter der Vorsitzende der niedersächsischen Unionsfraktion Björn Thümler und der SPD-Bürgermeisterkandidat für Hannover Stefan Schostok, sich gegen den Auftritt von Attar und Sadjadpour auszusprechen. Sollte das nicht geschehen, fordern wir das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf, diese Konferenz, die dann als Bühne für das iranische Regime dient, nicht zu fördern.“ [2]

Die Publizistin Saba Farzan vom Mideast Freedom Forum Berlin kritisiert in einem Offenen Brief an die Evangelischen Akademien in Deutschland die Gesamtkonzeption der Tagung: „Es ist eine Verhöhnung der jungen iranischen Generation und ihrer Courage, wenn Sie vorgeben, mit dieser Konferenz die iranische Zivilgesellschaft stärken zu wollen.” [3]

Der Politikwissenschaftler und Mitbegründer von STOP THE BOMB Stephan Grigat verweist auf die prinzipielle Problematik von Gesprächen mit Repräsentanten des iranischen Regimes: „Es ist besonders absurd, mit einem Ahmadinejad-Vertrauten wie Attar oder mit einem Vertreter des iranischen Außenministeriums, unter dessen Ägide 2006 die Holocaustleugner-Konferenz in Teheran veranstaltet wurde, über eine ‚Stärkung der iranischen Zivilgesellschaft’ diskutieren zu wollen. Doch unabhängig vom jeweiligen Thema fällt jeder Auftritt von Vertretern der Diktatur der Ajatollahs der iranischen Opposition im Iran und im Exil in den Rücken und dient der Legitimation der Politik der Machthaber in Teheran. Und die beinhaltet bekanntlich neben Schwulenverfolgung, Frauenunterdrückung und blutiger Repression gegen die Freiheitsbewegung wiederholte Vernichtungsdrohungen gegen Israel sowie ein Nuklear- und Raketenprogramm, mit dem diese Drohungen in absehbarer Zeit in die Tat umgesetzt werden könnten.“

Hiwa Bahrami, Deutschland-Sprecher der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran, fordert die Absage des Auftritts von Attar: „Anstatt mit den Mördern der iranischen Freiheitsbewegung und antisemitischen Holocaustleugnern einen fruchtlosen Dialog zu führen, muss der Westen sich endlich unmissverständlich zur Unterstützung der iranischen Opposition bekennen. Alle Gefahren, die von diesem Regime ausgehen, lassen sich letztlich nur beseitigen, wenn dieses Regime gestürzt wird.“

[1] http://www.loccum.de/programm/archiv/p1317.html 

[2] Vgl. zu den Protesten gegen die Neuhardenberg-Stiftung : http://de.stopthebomb.net/neuhardenberg.html ; zu Protesten gegen die Einladung von Sheikh Attar zur Böll-Stiftung in Sachsen 2009: http://de.stopthebomb.net/leipzig.html

[3] Compare the open letter of Saba Farzan: http://de.stopthebomb.net/de/evangelische-akademie.html

 

Offener Brief an die Evangelische Akademie

Sehr geehrter Herr Dr. habil. Holz,

sehr geehrter Herr Dr. Schaper,

mit großem Unverständnis habe ich von Ihrer bevorstehenden Iran – Konferenz erfahren. Ich möchte Ihnen in diesem Protestbrief die Gründe meiner vehementen Kritik darlegen. Es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar wie man im Jahr 2013 eine Iran – Tagung mit Schwerpunkt zur Stärkung der Zivilgesellschaft organisiert und dann ausgerechnet den Botschafter des ebenselben barbarischen Regimes einlädt, das tagtäglich zivilgesellschaftliche Strömungen unterdrückt, schikaniert, einsperrt, foltert und ermordet.

Sind Sie tatsächlich so naiv zu glauben, dass mit einer solchen Gesprächseinladung und Offerte zum Dialog solche Menschenrechtsverletzungen beendet und Demokratiebestrebungen des iranischen Volkes bestärkt werden? Welche Lehren haben Sie aus der Geschichte unseres Landes – und ich meine damit Deutschland – gezogen? Begreifen Sie nicht, dass es Beschwichtungspolitik ist, die uns alle auf direktem Weg zu iranischen Atomwaffen führt? Wo waren Sie eigentlich im Sommer 2009, als eine mutige Demokratiebewegung im Iran klar und deutlich an den US – Präsidenten appellierte, nicht das Gespräch mit diesem illegitimen Regime zu suchen? Wenn Sie diese Ereignisse noch in Erinnerung haben, wie konnte Ihnen dann ein so eklatanter Fehler passieren, den Botschafter der iranischen Diktatur einzuladen? Und wenn Sie sich an diese entscheidende Ausrichtung der iranischen Freiheitsbewegung nicht erinnern – auf welchem Planeten leben Sie dann eigentlich?

Wenn wir uns einen anderen Iran wünschen, um den Atomkonflikt friedlich zu lösen und die echten Demokraten im Land unterstützen wollen, dann ist von uns politischer und zivilgesellschaftlicher Mut gefragt. Bekanntlich fallen politische Veränderungen nicht einfach so vom Himmel herunter. Und deshalb sehe ich in Ihrem Tagungskonzept die Einladung an den Botschafter einer Mörderbande als Spitze des Eisbergs – wer sich den Konferenzplan genauer anschaut, sieht darin das Who’s Who der Iran – Appeaser versammelt.

Damit wir uns hier richtig verstehen: Ich respektiere menschlich Michael Lüders und Walter Posch absolut, aber kritisiere auf das Schärfste ihre skandalöse Apologetik des iranischen Regimes.  Und wenn man sich so die Auswahl Ihrer Referenten noch einmal genauer betrachtet, dann muss man unweigerlich an Karl Valentins berühmte Worte: „Es wurde schon alles gesagt, aber nur noch nicht von jedem“ denken.Im Jahr 2013 ist diese Zusammenstellung kein bahnbrechender Beitrag zur Iran – Diskussion in unserem Land sondern lediglich eine oberflächliche Aufwärmung einer Kuschelpolitik mit dem schlimmsten islamofaschistischen Regime der Welt.

Es ist daher eine Verhöhnung der jungen iranischen Generation und ihrer Courage, wenn Sie vorgeben mit dieser Konferenz die iranische Zivilgesellschaft stärken zu wollen. Wäre das wirklich Ihre Ambition gewesen, dann frage ich Sie: Wo sind die iranischen Dissidenten auf den Podien dieser Tagung? In den vergangenen vier Jahren sind eine Vielzahl von jungen iranischen Demokratieaktivisten in unser Land gekommen – allesamt Teil der Freiheitsbewegung des Sommers 2009, allesamt unideologisch, säkular, gebildet und wahrhaft demokratisch. Und übrigens allesamt mehrsprachig unterwegs – von perfektem Englisch bis hin zu ausgezeichnetem Deutsch. Jeder einzelne dieser Aktivisten bereichert unser Land mit Lebensgeschichten von Zusammenhalt, Überlebenswillen, Zukunftshoffnungen und konkreten Forderungen an sich selbst und uns. Diese jungen Menschen sind Erzähler der Geschichte ihres Landes, das ihnen genommen wurde – von einer Diktatur, dessen Vertretern Sie ein Podium geben wollen.

Auf die Idee, solche echten mutigen Stimmen aus der iranischen Zivilgesellschaft zu hören und zu unterstützen kamen Sie gar nicht. Warum visionär, wenn es für Sie doch auch rückwärtsgewandt geht.

Ersparen Sie mir ein übliches Blabla als Antwort und antworten Sie mir nur, wenn Sie genügend Rückgrat gefunden haben den Botschafter der islamistischen Diktatur auszuladen.

Mit freundlichem Gruß,

Saba Farzan

 

 

Protestbrief von Micha Brumlik

Gegen die Einladung des iranischen Botschafters und eines Vertreters des iranischen Außenministeriums in die Ev. Akademie Loccum


8. April 2013

Sehr geehrter Herr Schaper,

mit äußerstem Befremden muß ich erfahren, daß die Evangelische Akademie Loccum, bisher als ein Ort freien und liberalen Geistes bekannt, aus einer vermutlich missverständlichen Adaptation einer Politik des „Wandels durch Annäherung“ den Vertretern eines folternden, mordenden und antisemitischen, den Holocaust leugnenden, klerikalfaschistischen Regimes die Chance gibt, für ihr Regime zu werben. Da Sie vermutlich nicht bereit sind, diese Einladung zurückzuziehen, kann ich Ihnen nur mitteilen, daß die Evangelische Akademie Loccum jedenfalls für mich damit aus dem Kreis ernst zu nehmender Institutionen öffentlicher Meinungsbildung ausscheidet.


Hochachtungsvoll
M.
Brumlik

 

Protestbrief von Farid Ghadry, Reform Party of Syria

Dear Mr. Klaus Holz,

As a Muslim, I am writing to you today out of concern for the invitation you have accorded Ambassador Ali Reza Sheikh Attar, Iran’s highest representative in Germany.

Violence in Islam is a matter that is troubling many Muslims because it violates our rights for peaceful co-existence with all the religions of the world.

By extending an invitation to an Ambassador whose country perpetrates terror and hate, you are in fact, indirectly and unknowingly, empowering violence in Islam. Freedom of expression cannot justify freedom to terrorize and all those who use violence as a mean to achieve their political goals must not be allowed access to respectful podiums from which they can gain more legitimacy. Evangelische Akademie is legitimizing the terror of the regime in Iran.

I hope you will reconsider your invitation to Ambassador Attar.

Thank you, Farid Ghadry

Presse

Iran Press News  صحنه سازی جدید آلمان برای ادامۀ همکاری با ملایان

Jungle World: Die Akademie und der Botschafter (4.4.2013)

taz: Ein unliebsamer Gast (6.4.2013)

idea.de: Iran-Tagung der Akademie Loccum erregt Anstoß (6.4.2013)

BILD: Eklat in kirchlicher Akademie Loccum (6.4.2013, Ausgabe Hannover)

jungle World: Anhaltende Kritik an Einladung des iranischen Botschafters (7.4.2013)

Achse des Guten: Henryk M. Broder: Loccum hilft der iranischen Zivilgesellschaft auf die Sprünge (10.4.2013)

Jungle World: Alle gegen Attar. Weiter Kritik an evangelischer Akademie (13.4.2013)

Jerusalem Post: German event with Iran envoy ‘legitimizes evil’ (15.4.2013)

Michael Mobasheri: و بعد نوبت من شد

taz: Despotenfreund zu Besuch. Von Micha Brumlik und Hajo Funke (16.4.2013)

Jungle Blog: Kundgebung gegen iranische Regimevertreter in Hannover (17.4.2013)

Sharif Behruz: Protest against the courting of the Iranian regime at the “Evangelische Akademie” (17.4.2013)

epd: Protest gegen Auftritt des iranischen Botschafters in Loccum (19.4.2013)

Hannoversche Allgemeine Zeitung: Proteste gegen Irans Botschafter (19.4.2013) (PDF)

Jüdische Allgemeine: Proteste gegen iranischen Botschafter (19.4.2013)

taz: Umstrittener Auftritt bei der Akademie (20.4.2013)

Hannoversche Allgemeine Magazin: "Quid pro quo" (21.4.2013)

idea: Umstrittene Iran-Tagung. Mit denen reden, die die Probleme der Welt erzeugen (27.4.2013)

 

 

Protestieren Sie!

Evangelische Akademie Loccum


Mitglieder des Konvents der Evangelischen Akademie Loccum:

  • Björn Thümler, Fraktionsvorsitzender der CDU im niedersächsischen Landtag: bjoern@thuemler.de, www.facebook.com/bjoern.thuemler
  • Thela Wernstedt, Mitglied der SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag: Thela.Wernstedt@lt.niedersachsen.de, www.facebook.com/thela.wernstedt
  • Stefan Schostock, SPD-Bürgermeister von Hannover: buero@stefan-schostok.de
  • Dr. Arno Brandt, Institut für Regionalwirtschaft: Brandt@cima.de